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Ausbildungsberufe

Ausbildungsberufe vorgestellt: Der Elektroniker für Betriebstechnik

29.03.2016 7
Blogger Philipp steht vor seinem Firmenfahrzeug im Cuxland

Die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik (EBT) dauert 3,5 Jahre und ist in erster Linie ein technischer Beruf. Wer in der Schule Spaß an naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik, Mathematik oder auch Chemie hatte, der wird in der Ausbildung gut mitkommen. Menschen mit einer Rot-Grün-Schwäche sind für den Job hingegen nicht geeignet, da sie die Farben der Drähte nicht unterscheiden können und sich dadurch in Gefahr bringen könnten. Daher wird bei jedem Bewerber ein kleiner Farbsehtest durchgeführt.

Zu Beginn der Ausbildung bekommt jeder Auszubildende vom Betrieb ein Notebook und eine komplette Werkzeugtasche gestellt. Sie enthält alle für die Ausbildung benötigten Schraubendreher, Zangen, Messgeräte und vieles mehr.

Mehr als Strippen ziehen

Blick in einen Stromverteiler
Blick in einen Stromverteiler

Das erste Ausbildungsjahr beinhaltet zu gleichen Teilen Metallbearbeitung und Elektrotechnik. In der Metallausbildung wird zum Beispiel Feilen, Sägen, Bohren und technisches Zeichnen vermittelt. Die Azubis entwickeln dadurch mit der Zeit ein technisches Grundverständnis. Dazu kommt noch Rohrtechnik und Pneumatik.

Im Elektrotechnik-Block werden in der Werkstatt praktische Fähigkeiten wie das Verdrahten von Leuchten, Schaltern und Steckdosen in verschiedenen Schaltungsvarianten geübt. Diese werden dann unter Spannung in Betrieb genommen. Die Werkstatt könnt Ihr Euch als eine Art Großraumbüro für 24 Azubis vorstellen. Später bauen die Auszubildenden große Schaltschränke für die Schaltanlagen von EWE NETZ.

Im ersten Ausbildungsjahr gibt es zwei Berufsschultage pro Woche im Bildungszentrum für Technik und Gestaltung (BZTG) in Oldenburg. Hier lernt man zum Beispiel das Ohm’sche Gesetz oder auch die Wechselstrom- und Steuerungstechnik kennen. Auch IT-Kenntnisse sowie Politik und Deutsch werden dort unterrichtet.

Das zweite Ausbildungsjahr steht ganz im Zeichen der Prüfungsvorbereitung auf die Abschlussprüfung Teil 1. Sie geht zu 40% in die Endnote der Ausbildung mit ein und findet meistens im März statt. Das theoretische Wissen wird gefestigt und die praktischen Fähigkeiten werden optimiert. Mehr über den ersten Teil der Abschlussprüfung findet ihr hier in meinem Artikel.

Praktische Projektarbeiten

Auszubildende bei Verlegearbeiten in der Maschinenhalle
Verlegearbeiten in der Maschinenhalle

Im zweiten Jahr der Ausbildung übernehmen die Auszubildenden auch die Verantwortung für größere Projekte, die sie dann selbstständig mit Unterstützung durch die Ausbilder durchführen. So haben meine Kollegen und ich aus dem Ausbildungsjahr EBT 2013 einen Großteil der Erweiterung der Maschinenhalle im ZAW (Zentrum für Aus- und Weiterbildung) geplant und installiert. Dazu gehören zum Beispiel die Beleuchtungsanlage, die Haupt- und Unterverteilungen und die Kabeltragsysteme samt Verlegung der Leitungen. Einige Kollegen entwickelten und fertigten auch Messboxen für das Projekt Green2Store. Es ging dabei um vernetzte Stromspeicher für Strom aus erneuerbaren Energien.

Während der Zeit der Ausbildung in Oldenburg haben die Auszubildenden die Möglichkeit, auf dem EnergieCampus zu wohnen.

Im dritten Ausbildungsjahr sind die Azubis zunächst in ihren Heimatnetzregionen eingesetzt und wohnen ein halbes Jahr zuhause. Dort durchlaufen sie Abteilungen wie Tiefbau, eine Bezirksmeisterei und die Netztechnik. Die Abordnung bereitet uns auf die Tätigkeit als Facharbeiter bei EWE NETZ vor. Im zweiten Halbjahr folgt die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Teil 2, die die restlichen 60% der Endnote ausmacht.

Neben der regulären Ausbildung werden noch verschiedene Zusatzkurse angeboten, wie etwa Business English oder der SPS-Techniker. SPS sind speicherprogrammierbare Steuerungen und werden heute überall eingesetzt. Außerdem gibt es ein Seminar für ökonomische Bildung (IÖB) und verschiedene Nachhilfegruppen.

Wie ihr seht, ist meine Ausbildung bei EWE NETZ sehr vielseitig. Auf dem EnergieCampus gibt es noch sehr viele Freizeitangebote, bei denen man nach Feierabend den Kopf frei bekommen kann. Ich selbst nutze zum Beispiel das Segelangebot und den Musikunterricht.

Falls ihr Fragen habt, schreibt mir gern einen Kommentar.

Bis bald,

Philipp

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Philipp
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