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Meine Teilnahme am Aktionstag S(ch)ichtwechsel
Die Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. bieten Menschen, die aufgrund ihrer Behinderungen nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können, Teilhabe am Arbeitsleben im Raum Oldenburg. Da leider nur die wenigsten Menschen eine Vorstellung von den Produkten und Dienstleistungen der Werkstätten haben, existieren noch immer viele Klischees über Werkstätten und die dort arbeitenden Menschen mit Behinderungen. Aus diesem Grund soll der Aktionstag „S(ch)ichtwechsel“ vor allem zur Begegnung mit Menschen in Werkstätten und zum Abbau von Vorurteilen dienen. Für mich war sofort klar, dass ich am S(ch)ichtwechsel teilnehmen möchte, da ich vor dem Aktionstag leider keine großen Berührungspunkte mit dem Bereich Inklusion hatte und dies gerne ändern wollte. Außerdem hatte ich durch den S(ch)ichtwechsel die Chance, für einen Tag in einer Metallwerkstatt an der Fertigung von Bauteilen mitzuarbeiten und somit die Inhalte aus meinem Studium praktisch umzusetzen.
Mein Arbeitstag in der GWO
Am Donnerstag, den 12. Oktober 2023, um 7:30 Uhr startete ich als eine von insgesamt 1.430 Tauschpartnern aus ganz Deutschland meinen S(ch)ichtwechsel-Arbeitstag. Auf dem Hinweg zur GWO war ich etwas nervös, da es eine komplett neue Umgebung für mich war und ich etwas Respekt vor der neuen Arbeitssituation hatte. Allerdings legte sich diese Nervosität schnell bei dem Kennenlernen mit den Organisatoren vor Ort und dem anderen Teilnehmer der Stadt Oldenburg. Nachdem ich daraufhin meine Arbeitskleidung angezogen hatte, durfte ich die Beschäftigten der Metallwerkstatt kennenlernen, die für diesen Tag meine Arbeitskollegen waren. Daraufhin wurden der andere Tauschpartner von der Stadt Oldenburg und ich von zwei Beschäftigten aus der Kantine über das gesamte Gelände der GWO geführt. Hierbei haben wir unter anderem die Kantine, die verschiedenen Werkstätten, die Ruheräume, den Snoezelen-Raum und das Gebäude für die „Älteren Beschäftigten“ kennengelernt.
Besonders beeindruckt haben mich hierbei die Vielseitigkeit der Arbeiten, die bei der GWO durchgeführt werden. Neben der Erstellung von verschiedenen Metallbauteilen, Grillanzündern und Weihnachtspräsenten für verschiedene Oldenburger Unternehmen standen hier ebenfalls Verpackungstätigkeiten, die Textilverarbeitung und die Grundstückspflege auf dem Programm. Neben der großen Vielfalt der Arbeiten fand ich es sehr besonders, wie herzlich ich überall begrüßt und aufgenommen wurde. Ob in den Pausen in der Kantine, bei der Führung über das Gelände, in der Metall-Werkstatt oder einfach auf dem Flur. Überall gab es ein Lächeln und ich habe mich durchgehend sehr willkommen gefühlt.
Nach der Führung über das Gelände und einer kurzen Frühstückspause begannen um 9:30 Uhr meine praktischen Arbeiten in der Metallwerkstatt der GWO, in der unter anderem Bauteile für Unternehmen wie zum Beispiel für den Türenhersteller Dorma oder die Amazonen-Werke produziert werden. Während meiner Arbeit zeigten sich dabei große Unterschiede zu meinem normalen Arbeitsalltag bei EWE NETZ: Während ich aus den Praxisphasen meines Studiums eher einen klassischen Büroalltag kannte, habe ich an meinem Tag in der Metallwerkstatt unter anderem Druckrohre montiert, gefräst und Bauteile bearbeitet. Nachdem ich mit den Beschäftigten eine Mittagspause verbracht und Nicos Arbeiten für diesen Tag fertig gestellt hatte, war mein Arbeitstag auch schon wieder vorbei und ich durfte mich nach einer Feedbackrunde mit allen Beteiligten von meinen Kollegen aus der Metallwerkstatt verabschieden. Hiermit endete um 16:00 Uhr ein abwechslungsreicher und vor allem lehrreicher Arbeitstag bei der GWO, den ich noch lange in Erinnerung behalten werde.
Mein Fazit zum S(ch)ichtwechsel
Insgesamt kann ich sagen, dass der S(ch)ichtwechsel-Tag sehr zur Inklusion am Arbeitsplatz beiträgt, da Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit bekommen, den Arbeitsalltag von einem Unternehmen wie EWE kennenzulernen. Dadurch erhalten Menschen wie Nico abseits ihrer täglichen Arbeit in einer Behinderten-Werkstatt einen umfangreichen Einblick in das Berufsleben und können für sich selbst abschätzen, ob dies für sie zukünftig in Frage kommen kann. Andererseits konnte auch ich durch die Tätigkeiten in einer Metallwerkstatt die Vielfalt der Arbeiten der Werkstätten kennenlernen und praktische Inhalte für mein Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen mitnehmen. Zukünftig würde ich mich freuen, wenn auch andere Unternehmen wie EWE an dem Aktionstag „S(ch)ichtwechsel“ teilnehmen und die Inklusion am Arbeitsplatz dadurch gefördert werden kann.